1937
Am 27. September hält der Vorstand seine erste Sitzung ab, die sich hauptsächlich mit der Aufstellung der Statuten befasst. Die Chargen für die Vorarbeiten des Gründungsschwingets werden verteilt. Einmütig ist die Meinung, der 3. Oktober solle ein Tag der Ehre für den neugegründeten Klub werden. Der 3. Oktober ist ein schöner Herbsttag. 33 Aktive nehmen am Gründungsschwinget teil. Der Sieger heisst Hans Gisler, Schattdorf. Die zehn Besten können ein Diplom in Empfang nehmen. Jeder Schwinger erhält eine Naturalgabe. Die Arbeit auf den Sägemehlplätzen verfolgen fast tausend Zuschauer mit viel Interesse.
Am 26. November trifft sich der Vorstand zu einer weiteren Sitzung. Die ausgearbeiteten Statuten liegen vor und werden genehmigt. Ferner wird beschlossen, die erste Generalversammlung auf den 5. Dezember einzuberufen, um die Statuten nachher so bald als möglich dem Kantonalvorstand zur Genehmigung vorzulegen. Am 12. Dezember erhält der junge Klub ein Schreiben vom Vorstand des Kantonalen Schwingerverbandes. Die Muotathaler werden aufgefordert, weiterhin eine Untersektion des Schwingerverbandes am Mythen zu bleiben, damit das gute Verhältnis der vier Unterverbände im Kantonalverband nicht getrübt werde.

1938
Der Kampf um die Aufnahme des Schwingklubs Muotathal in den Kantonalverband geht weiter. Anfangs Januar teilen die Muotathaler dem Kantonalvorstand mit: Es wird der Kant. Delegiertenversammlung das Gesuch unterbreitet, den Schwingklub Muotathal als selbständigen Unterverband, in den Schwyzer Kantonal-Schwingerverband aufzunehmen und seine Statuten, welche diesem Schreiben beigelegt sind, zu genehmigen. Im Weitern werden die Nominationen, der von der Generalversammlung gewählten Kampfrichter, Delegierten und des Mitgliedes in den Kantonalvorstand bekanntgegeben. Die beigelegte Erklärung, die von sämtliche Aktiven unterschrieben ist, lautet: „Eher stecken wir die Schwingerei gänzlich auf, als dass wir weiterhin unter dem Mythenverband schwingen.“ 
Die Kant. Delegiertenversammlung fasst folgende Beschlüsse: „ Der Schwingklub Muotathal wird nicht selbständig erklärt. Die Statuten werden abgelehnt. Grund: Das Gesuch des Schwingklubs Muotathal hätte sechs Wochen vor der Delegiertenversammlung eingereicht werden müssen. Die Muotathaler sollen probeweise noch ein Jahr unter dem Schwingerverband am Mythen schwingen, wenn es dann die Not erfordere, können weitere Schritte unternommen werden.“
Am 13. Januar trifft sich der Vorstand mit den Aktiven zu einer ausserordentlichen Versammlung. Folgende Bechlüsse sind einstimmig. „ Wir machen beim Mythenverband nicht mehr mit, wenn uns noch keine Gewähr zur baldigen Selbständigkeitserklärung in Aussicht gestellt wird. Das Kantonalfest, der Stoos und überhaupt alle Feste, die direkt unter dem Mythenverband durchgeführt werden, sind zu ignorieren.“
Auf den Morgen des Kantonalschwingfestes in Arth werden die Aktiven aus Muotathal vom Innerschweizer Verbandspräsidenten zu einer Aussprache eingeladen.
Teilnehmer: Hermann Weber, Präsident des ISV; Jean Wüest, Präsident der Schwingerhilfskasse; Jakob Leemann, Kassier der Schwingerhilfskasse und die Muotathaler Schwinger, die ihr Anliegen darlegen können. Weil die Aussprache nichts fruchtet, haben die Muotathaler noch die Gelegenheit, dem Gesamtkampfgericht ihre Meinung kund zu tun. Da sie dem Entschluss, nicht unter dem Mythenverband zu schwingen, treu bleiben, findet das Kantonale 1938 ohne Schwinger aus Muotathal statt.
Da dem ISV – Verbandspräsidenten die Beilegung des Streites zwischen Mythen und Muotathal sehr am Herzen liegt, kommt es am 26. Mai im Hotel Steiner, Goldau, zu einer weiteren Aussprache. Vertreten sind: Schwingerverband am Mythen, Schwingklub Muotathal, Vorstand des Schwyzer Kantonalen Schwingerverbandes. Vorsitz: Hermann Weber, Präsident ISV.
Es wird folgendes beschlossen: „ 1. Der Kantonale Schwingerverband hat sich an den Delegiertenversammlungsbeschluss zu halten. Infolgedessen muss der Schwingklub Muotathal der Form nach im Jahr 1938 unter dem Mythenverband  figurieren.
2. Es wird im nächsten Herbst ein Provisorium errichtet, indem der Schwingklub Muotathal bevollmächtigt wird, ab 1. 1. 1939 probeweise seine Geschäfte selbständig zu verwalten,
und er überhaupt die gleichen Rechte und Pflichten hat, wie ein selbständiger Unterverband.“
Diese Probezeit soll zwei bis drei Jahre dauern. Wird sich der Schwingklub Muotathal bewähren und zeigen, dass er fähig ist, als selbständiger Unterverband zu figurieren, so wird er nach Ablauf der Probefrist von der Kant. Delegiertenversammlung als vollwrtiger Unterverband aufgenommem. Somit können die Muotathaler Aktiven die Schwingfeste wieder bestreiten.
Ein Freundschaftsschwinget im Klublokal Restaurant Sternen mit dem Schwingklub Altdorf, und ein einfacher Rangschwinget im Herbst sind die Anlässe, die der Schwingklub Muotathal organisiert.

1939
Das an der Kant. Delegiertenversammlung vorgelegte Provisorium kann die Muotathaler überhaupt nicht befriedigen. Nach heftiger Diskussion verlassen sie demonstrativ das Versammlungslokal. Dem Frieden zuliebe wird an der am 27. Januar abgehaltenen Quartalsversammlung beschlossen, das Provisorium zu unterschreiben.
Im Kantonalvorstand nimmt Alois Mettler als Beisitzer Einsitz. Infolge Ausbruch des zweiten Weltkrieges wird auf die Durchführung des Rangschwingets im Herbst verzichtet.
Am Stoos-Schwinget vom 20. August geht Paul Bürgler (1914)  als verdienter Sieger vom Platz. Sein Notenblatt: + - Zehnder Josef, Bennau, + 0 Gisler Hans, Schattdorf, + Hofstetter Louis, Entlebuch,  + Hofstetter Josef, Entlebuch, (Schlussgang).                                   
Die vier Gegner von Paul Bürgler gehören zur Innerschweizer Spitze. Dabei ist interessant, dass an den Eidgenössischen zwischen 1940 und 1945  jeder mindestens einmal Eichenlaub holt.  Die Quartalsversammlung vom Weihnachts-Nachheiligtag beschliesst, der Schwingklub soll sich für das Kantonale Schwingfest 1940 bewerben.

1940
Am 13. November verstirbt mit 31 Jahren der Aktive Josef Schelbert, Kuchli 3. Für den jungen Klub ist das ein herber Schlag. Er verliert einen lieben und treuen Kameraden.

1941
Die Kant. Delegiertenversammlung nimmt den Schwingklub Muotathal, der sich als
lebensfähig erweist, definitiv, als sechsten Unterverband des Schwyzer Kantonalen Schwingerverbandes auf. Im Sparheft sind noch Fr. 11.85 vorhanden.
Vom Bundesfeierschwinget 24. August in Schwyz steht im Jahresbericht des Präsidenten unter anderem: „Wo nur die 80 besten und wägsten teilnahmen, sahen wir Peter Gwerder und Paul Bürgler (1914) das Sägemehl pflügen.“

1942
Die GV vom 27. Dezember wählt Willi Heinzer als neuen Präsidenten.

1943
Dass guter Nachwuchs vorhanden ist, weiss man spätestens nach dem ersten Schwyzer Kantonalen Jungschwingertag in Einsiedeln. Paul Betschart, zum Sternen, meistert die Kategorie A, (Jg. 23/24) während Josef Föhn, Mühlematt –Ried, Kat. B, (Jg. 25/26/27) nach dem verlorenen Schlussgang im vierten Rang landet. Auszug aus dem Jahresbericht des Präsidenten: Paul Bürgler (1914): Schwyzer 4. Urner 2. Stoos 2. Brünig 3. Irrtümlicherweise konnte er leider am Eidgenössischen nicht konkurrieren, sonst wären seine Chancen die bisher wohl am besten gewesen.
Auszug aus dem Protokoll des Kantonalverbandes von der Delegiertenversammlung, 30. Januar 1944 im Biergarten in Einsiedeln: Freund Peter Gwerder rügt, dass Paul Bürgler für den Eidg. Hosenlupf in Zug nicht berücksichtigt wurde. Präsident Schönbächler rechtfertigt sich diesbezüglich sehr aufklärend und beschwichtigt die erregten Kameraden aus dem Muotathal. Die mündliche Ueberlieferung sagt, dass Paul Bürgler in dieser Zeit die Molkereischule in Zollikofen BE besucht habe. Er sei weder von den Bernern noch von den Innerschweizern beziehungsweise den Schwyzern selektioniert worden. Auch habe Paul Bürgler mit einem gewissen Walter Kürzi einen schlechten Draht gehabt. Was immer der Irrtum ist, er kann leider nicht mehr aufgeklärt werden. Die Frage sei erlaubt: Welcher Aufruhr würde heute bei einem solchen Fall entstehen?

1945
An den Eidgenössischen Schwingertagen in Bern fehlt Paul Betschart mit sechs gewonnenen und zwei verlorenen Gängen ein halber Punkt zum Kranz. Die Muotathaler verstehen die Welt nicht mehr. Anzufügen ist, dass nur der erst- und zweitrangierte je sechs gewonnene Gänge auf dem Notenblatt hat.

1946
Paul Betschart gewinnt das Schwyzer Kantonale. Alle sechs Gegner werden bezwungen. Sein Schlussganggegner heisst Josef Steiner, Feusisberg. Das besondere daran ist, dass er den Sieg auf einheimischem Boden feiern kann.

1947
Willi Heinzer gibt das Präsidium an Anton Gwerder, Lustnau, weiter. Dafür vertritt Willi Heinzer den Schwingklub Muotathal im Kantonalvorstand.

1948
Die neugeschaffene Fototafel wird im Klublokal Restaurant Molkerei aufbewahrt.

1949
Am 6. Februar findet die Delegiertenversammlung des Innerschweizerischen Schwingerverbandes im Gasthaus Krone statt. 53 Stimmberechtigte und zwei Gäste nehmen an der Versammlung teil. Die Grüsse des Schwingklubs überbringt Willi Heinzer, diejenigen der Behörde von Muotathal Kantonsrat Josef Bürgler.
Nach nur zwei Jahren tritt Anton Gwerder, Lustnau, als Klubpräsident zurück. Sein Nachfolger ist Peter Gwerder.

1950
Louis Bürgler aus den USA stiftet für den Rangschwinget einen Wanderbecher.
Das Präsidium scheint ein sehr nervenaufreibendes Amt zu sein. Nach zwei Jahren übergibt Peter Gwerder das Zepter an Kaspar Schelbert.

1951
Am Schwyzer Kantonalen in Wollerau haben Willi Betschart, Alois Schelbert (1931), Werner Schelbert und  Josef Rickenbacher vier gewonnene Gänge. Doch keinem reicht es zum Kranz.
Auch sonst bleiben die Erfolge aus. Der Präsident taxiert in seinem Jahresbericht das Jahr 1951 als das schwächste seit Bestehen des Schwingklubs.

1952
Am 10. September verstirbt im Alter von 47 Jahren Paul Gwerder, Hellweid. Er hinterlässt eine Frau und einen elfjährigen Sohn. Paul, ein geachteter Mitbürger, stand als ehemaliger Aktiver dem Schwingen sehr nahe.

1953
Das Schwyzer Schwingerparlament tagt anfangs Jahr im Restaurant Ochsen. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel trifft den Schwingklub der plötzliche Tod von Freund Emil Fleischli, Hauptstrasse 51. Er steht im 47. Altersjahr und hinterlässt eine Frau und vier Kinder im Alter von eins bis zehn Jahren. Emil war um gute Ideen nie verlegen. Das Znüni an der Generalversammlung wurde auf sein Bemühen hin eingeführt.

1954
Der Gewinn von vier Kränzen am Schwyzer Kantonalen auf eigenem Boden zeigt, dass sich der Schwingklub im Aufwind befindet. Die Generalversammlung wählt Melk Heinzer zum neuen Präsidenten.

1955
Josef Bürgler ist der erste Muotathaler, der in die Garde der kantonalen Ehrenmitglieder aufgenommen wird.

1956
Am Eidgenössischen Schwingfest in Thun zeigt Hans Heinzer eine Glanzleistung. Mit fünf Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage fehlt ihm ein halber Punkt zum Kranz.
Josef Bürgler, Louis Bürgler (USA) und Willi Heinzer heissen die ersten Ehrenmitglieder des Schwingklubs.

1957
Willi Heinzer wird Kantonales Ehrenmitglied. Alois Schelbert (1931) siegt am Schwyzer Kantonalen in Reichenburg mit sechs gewonnenen Gängen: Im Schlussgang gegen Karl Müller, Küssnacht.
 
1958
Hans Heinzer und Alois Schelbert (1931) sind die besten Schwyzer Schwinger am Eidgenössischen Schwingfest in Freiburg. Doch zum Kranz reicht es leider nicht.                  
Paul Bürgler (1914) wird Klub-Ehrenmitglied. Peter Gwerder wird von der Generalversammlung als Nachfolger von Willi Heinzer in den Kantonalvorstand abgeordnet.   

1959
Die Aktiven sind erfolgreich. Hans Heinzer siegt am Schwyzer Kantonalen in Goldau und Zuger Kantonalen in Zug. Josef Ulrich, Goldau, ist der Schlussgangverlierer am Schwyzer. Am Zuger ereilt das gleiche Schicksal Otto Röthlin, Emmenbrücke, seines Zeichens Luzerner Sieger 1959.

1960
Die Generalversammlung beschliesst, der Schwingklub solle sich für das Kantonalschwingfest 1961 bewerben. Melk Heinzer übergibt nach sechs Jahren das Steuer des Schwingklubs an Paul Schelbert (1925). Josef Gwerder (1902), Föllmis, wird Kantonales Ehrenmitglied.

1961
Mit vier Siegen und zwei Unentschieden steht Paul Bürgler (1938) zusammen mit Heinrich Hiestand, Bäch, am Schwyzer Kantonalen im ersten Rang. Auf der Rigi kommt  Paul Bürgler (1938) mit fünf Siegen und einem Unentschieden zu einem weiteren Kranzfestsieg. Im Schlussgang gewinnt Paul den höher dotierten Peter Gasser, Ersigen. Die Generalversammlung beschliesst eine Teilrevision der Statuten. Die Mitgliedschaft ist genauer umschrieben und am jeweiligen Rangschwinget soll der Eintritt für Passivmitglieder gratis sein. Anton Gwerder, Lustnau, wird mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.

1962
25 Jahre Schwingklub Muotathal: Für den Schwingklub ist der Sieg am Innerschweizerischen in Stans und am Schwyzer Kantonalen Schwingfest in Tuggen durch Paul Bürgler (1938) das schönste Jubiläumsgeschenk. Paul kann am Innerschweizerischen sechs Siege aufweisen. Im Schlussgang heisst der Verlierer Karl Bruggmann, Luzern und am Schwyzer Anton Steiner, Ingenbohl.